Zu einer Zeit, zu der andere Menschen sich nach Frühling, Wärme und frischem Grün sehnen, machten sich am 6. März drei Gestalten nach Engelberg in der Schweiz auf, um den Winter noch einmal in vollem Lauf zu genießen. Denn am 6. März lockte Engelberg mit dem so genannten Crazy Snowrun. Die drei Gestalten hatten sich einen schönen sonnigen Halbmarathon auf einer ordentlich präparierten Schneestrecke vorgestellt. Diese Vorstellungen machte das Winterwetter zunichte. Schon auf der Bahnfahrt von Basel nach Engelberg flogen hinter Luzern die ersten Schneeflocken. In Engelberg angekommen schneite es fröhlich,ob nicht schon genügend Schnee vorhanden wäre.
Aber das hielt die drei Gestalten nicht von ihrem Vorhaben ab. Nachdem in ausführlicher Diskussion entschieden wurde, ob dicke oder dünne Jacke, Stirnband oder Mütze, Handschuhe oder nicht, machten sich die drei auf zum Startgelände. Dort kam dann die große Überraschung: Der Halbmarathon ist wegen Lawinengefahr und Sturm nicht möglich, alle laufen den 12km-Lauf mit "nur" 260 statt 800 Höhenmetern.
Die ersten Laufmeter waren eher ein Schlangestehen, denn ein Laufen. Dank Garmin von Uwe, wusste dass Eisbein, dass sie auf den ersten Metern die Wahnsinnsgeschwindigkeit von immerhin 18 min/km erreicht hatten. Wegen überhöhter Geschwindigkeit drohten die drei jedenfalls nicht aus der Laufstrecke zu driften... Aber nach und nach entzerrte sich das Läuferfeld und man konnte dann doch die eigene Geschwindigkeit finden. Glücklicherweise konnte man sich wunderbar auf die Strecke und ihre vielen Unwägbarkeiten wegen Tiefschnee konzentrieren, denn die Landschaft hatte in keiner Weise abgelenkt - sie war nämlich nicht zu sehen. Außer weiß unter den Füßen und weiß um einen herum, war im Grunde nichts zu sehen. Noch weniger gab es zu sehen, als den beiden Brille tragenden Schneeglöckchen, diese beschlug und der Lauf sich zu einer Art Blindflug entwickelte - wobei zum Glück niemand wirklich geflogen ist! Nachdem es eine ganze Zeit erstmal ordentlich bergauf ging, konnten die drei dann über eine Skipiste bergab rollen und nach ca. 10 km langsam wieder gen Engelberg einfliegen, wo ein ambitionierter Sprecher jeden einzelnen Läufer persönlich begrüßte und beglückwünschte.
Aber trotz widriger Umstände, verkürzter Laufstrecke und starkem Schneefall hat es Spaß gemacht; und wer weiß, vielleicht ist das Wetter am 19. Februar 2011 besser und die drei sehen dann, wo sie vor einem Jahr lang gelaufen sind.
Und wenn es nicht zu warm wird, ist das Eisbein noch immer gefroren und die Schneeglöckchen lassen die Köpfe nicht hängen.
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