Er läuft und läuft – am Sonntag Halbmarathon
Willi Schaubhut (73) setzt auf Ausdauer und hält sich so fit.
EFRINGEN-KIRCHEN. Wenn um 14 Uhr am Sonntag in Freiburg der Startschuss für den Halbmarathon fällt, wird sich Willi Schaubhut aus Efringen-Kirchen bereits zum 6. Mal auf die 21 Kilometer lange Strecke machen. Mit seinen 73 Jahren ist der rüstige Rentner noch immer fit – und will auch in diesem Jahr unter zwei Stunden ins Ziel kommen.
Willi Schaubhut hat spät mit dem Laufen angefangen. Erst fünf Jahre ist es her, dass er erstmals Laufschuhe schnürte. Seitdem lässt der Laufsport ihn nicht mehr los. Dreimal, "wenn ich ganz gut drauf bin", auch viermal in der Woche macht sich der gebürtige Lörracher auf die Strecke – alleine oder mit Freunden aus seiner Laufgruppe "feg-runners". Regelmäßig nimmt er an Laufwettbewerben teil und erzielte beachtliche Erfolge: In seiner Altersklasse wurde er beim Grüttlauf Lörrach und beim Countdown-Lauf in Freiburg Freiburg Erster.
Seine Marathonbestzeit liegt bei vier Stunden sechs Minuten, die er vor einigen Jahren in Hamburg gelaufen ist. Das große Ziel, einen Marathon unter vier Stunden zu Laufen, hat der fitte Pensionär allerdings aufgegeben. "Das ist einfach nicht mehr realistisch, dass man in meinem Alter noch schneller wird," meint er schmunzelnd und fügt hinzu: "Leider habe ich ein paar Jahre zu spät mit dem Laufen angefangen." Allerdings hat auch der Ehrgeiz, gute Zeiten herauszulaufen, nachgelassen. "Jetzt ist mir wichtig, einen Lauf zu beenden und gut durchzukommen."
Das Laufen halte ihn fit, betont Willi Schaubhut. Das bestätige auch sein Hausarzt: "Mit dem Ruhepuls könnte ich 100 werden, sagte mein Arzt neulich zu mir." Beweglichkeit und mit den Jungen "ummeseggle" wie Willi Schaubhut das Laufen nennt, das halte ihn am Leben. Aber: "Man muss auf den Körper hören und darf nicht übertreiben." Vor dem Laufen gönnt er sich ein Knäckebrot mit Schwarzwaldcreme und einen Löffel Honig, danach geht es an den Rhein, in die Reben oder mit der Laufgruppe am Samstagvormittag auf die Lucke.
Beim Freiburg-Marathon wird Willi Schaubhut von einer Radioreporterin des SWR begleitet. Sie ist 50 Jahre jünger, aktive Fußballerin und noch nie zuvor einen Halbmarathon gelaufen. "Beim Training hat sie sich ganz wacker geschlagen", meint Willi Schaubhut. Aber kann sie auf 21 Kilometern mithalten? "Den Willi darf man nicht unterschätzen," sagt sein Laufkollege Uwe Langner, der ihn beim Marathon begleiten wird. Meistens geht seine Taktik auf: "Langsam angehen lassen und wenn andere nach zehn Kilometern schwächeln, hat sich Willi richtig warmgelaufen und kann Gas geben."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen