Mittwoch, März 31, 2010
Freitag, März 26, 2010
Bericht der Badischen Zeitung über Willi
Er läuft und läuft – am Sonntag Halbmarathon
Willi Schaubhut (73) setzt auf Ausdauer und hält sich so fit.
EFRINGEN-KIRCHEN. Wenn um 14 Uhr am Sonntag in Freiburg der Startschuss für den Halbmarathon fällt, wird sich Willi Schaubhut aus Efringen-Kirchen bereits zum 6. Mal auf die 21 Kilometer lange Strecke machen. Mit seinen 73 Jahren ist der rüstige Rentner noch immer fit – und will auch in diesem Jahr unter zwei Stunden ins Ziel kommen.
Willi Schaubhut hat spät mit dem Laufen angefangen. Erst fünf Jahre ist es her, dass er erstmals Laufschuhe schnürte. Seitdem lässt der Laufsport ihn nicht mehr los. Dreimal, "wenn ich ganz gut drauf bin", auch viermal in der Woche macht sich der gebürtige Lörracher auf die Strecke – alleine oder mit Freunden aus seiner Laufgruppe "feg-runners". Regelmäßig nimmt er an Laufwettbewerben teil und erzielte beachtliche Erfolge: In seiner Altersklasse wurde er beim Grüttlauf Lörrach und beim Countdown-Lauf in Freiburg Freiburg Erster.
Seine Marathonbestzeit liegt bei vier Stunden sechs Minuten, die er vor einigen Jahren in Hamburg gelaufen ist. Das große Ziel, einen Marathon unter vier Stunden zu Laufen, hat der fitte Pensionär allerdings aufgegeben. "Das ist einfach nicht mehr realistisch, dass man in meinem Alter noch schneller wird," meint er schmunzelnd und fügt hinzu: "Leider habe ich ein paar Jahre zu spät mit dem Laufen angefangen." Allerdings hat auch der Ehrgeiz, gute Zeiten herauszulaufen, nachgelassen. "Jetzt ist mir wichtig, einen Lauf zu beenden und gut durchzukommen."
Das Laufen halte ihn fit, betont Willi Schaubhut. Das bestätige auch sein Hausarzt: "Mit dem Ruhepuls könnte ich 100 werden, sagte mein Arzt neulich zu mir." Beweglichkeit und mit den Jungen "ummeseggle" wie Willi Schaubhut das Laufen nennt, das halte ihn am Leben. Aber: "Man muss auf den Körper hören und darf nicht übertreiben." Vor dem Laufen gönnt er sich ein Knäckebrot mit Schwarzwaldcreme und einen Löffel Honig, danach geht es an den Rhein, in die Reben oder mit der Laufgruppe am Samstagvormittag auf die Lucke.
Beim Freiburg-Marathon wird Willi Schaubhut von einer Radioreporterin des SWR begleitet. Sie ist 50 Jahre jünger, aktive Fußballerin und noch nie zuvor einen Halbmarathon gelaufen. "Beim Training hat sie sich ganz wacker geschlagen", meint Willi Schaubhut. Aber kann sie auf 21 Kilometern mithalten? "Den Willi darf man nicht unterschätzen," sagt sein Laufkollege Uwe Langner, der ihn beim Marathon begleiten wird. Meistens geht seine Taktik auf: "Langsam angehen lassen und wenn andere nach zehn Kilometern schwächeln, hat sich Willi richtig warmgelaufen und kann Gas geben."
Mittwoch, März 24, 2010
Freitag, März 19, 2010
Erster Frühlingslauf
Du musst zweimal auf die Temperaturanzeige sehen, weil du es einfach nicht glauben kannst. 16 Grad plus, das an einem Abend im März. Endlich bleibt die gefütterte Laufhose im Schrank. Statt der Gore-Tex-Trailschuhe die leichten Straßenschuhe, keine wärmende Mütze und auch keine Handschuhe mehr. Winter ade. Aber fast hättest du die Stirnlampe vergessen. Es ist ja so hell, auf einmal, die Sonne scheint, wo vor wenigen Wochen finstere Nacht herrschte, als du zum Lauftraining gegangen bist.
Tiefblau legt sich der Himmel über dich, im Westen glüht der Himmel nach. Das Rudel ist heute zahlreich erschienen. Sie wittern alle die Frühlingsluft. Ausgelassene Stimmung. Beflügelt, obwohl sie noch keinen Schritt gelaufen sind. Aufbruch in eine neue Jahreszeit. Die Gruppe, sonst nur eine Handvoll während der kalten Tage, ist wieder vollzählig, jetzt sind sie alle wieder da.
Jetzt traben sie los, im Gleichschritt, gemächlich gehen sie es an, als könnten sie es noch nicht glauben, dass die Zeit der Kälte endlich vorbei ist und man sich nicht mehr warmlaufen muss. Mit jedem Atemzug saugen sie die warme Luft ein, nehmen sie auf wie ein Lebenselixier aus einer neuen Welt. Der laue Wind des Abends streicht sanft über ihre Wangen, während die Gruppe die Straße überquert. Auto reiht sich an Auto, Heimkehrende, im fahlen Licht der Straßenlaterne erhaschen die Läufer Blicke in müde Gesichter. Es ist dunkel geworden und du bist dankbar für die Stirnlampe, die jetzt den Weg erhellt. Hart treffen deine Schuhe auf den Asphalt. Nicht mehr lange, bald zweigen wir ab, dann spüren wir weiche Erde unter den Laufschuhen. Es geht aufwärts, die Schritte werden kürzer, du atmest schwerer. Der Aufstieg in den Rebberg beflügelt dich, der Weg führt dich höher hinaus und bald schon blickst du auf die Stadt hinab. Ein Lichtermeer, wie Tausend Sterne funkelt unter dir. Du sieht den Flughafen, die Zollanlage, das neue Vitrahaus. Überall Lichter, die im Nachtdunkel flirren und schimmern. Plötzlich hälst du inne und fühlst deinen Puls. Mittendrin im Leben, du, zusammen mit deinem Rudel, den anderen aus der Laufgruppe. Das ist deine Zeit, Zeit zum Genießen, zum Abschalten, den Körper spüren, gemeinsam mit anderen unterwegs sein, Pläne schmieden und Ballast abwerfen. Für eine Stunde Laufen im Rudel. Gemeinsam Laufen verbindet. Den Atem des anderen hören, seinen Pulsschlag spüren. Da spielt es keine Rolle, wer du vor einer Stunde warst. Doktor, Ingenieur, Postbote, Arbeitsloser. Hier bist du Teil der Gruppe. Du bist nicht allein. Das Rudel bleibt zusammen. Keiner bleibt auf der Strecke. Gemeinsam laufen wir, bis wir ans Ziel kommen. Erschöpft, erfrischt, erneuert.
Impressionen vom Lauf der feg-runners Laufgruppe am Mittwochabend von Eimeldingen über die Weiler Rebberge nach Ötlingen und zurück nach Eimeldingen. (von Biggi)
Sonntag, März 14, 2010
Das Eisbein und die Schneeglöckchen
Zu einer Zeit, zu der andere Menschen sich nach Frühling, Wärme und frischem Grün sehnen, machten sich am 6. März drei Gestalten nach Engelberg in der Schweiz auf, um den Winter noch einmal in vollem Lauf zu genießen. Denn am 6. März lockte Engelberg mit dem so genannten Crazy Snowrun. Die drei Gestalten hatten sich einen schönen sonnigen Halbmarathon auf einer ordentlich präparierten Schneestrecke vorgestellt. Diese Vorstellungen machte das Winterwetter zunichte. Schon auf der Bahnfahrt von Basel nach Engelberg flogen hinter Luzern die ersten Schneeflocken. In Engelberg angekommen schneite es fröhlich,ob nicht schon genügend Schnee vorhanden wäre.
Aber das hielt die drei Gestalten nicht von ihrem Vorhaben ab. Nachdem in ausführlicher Diskussion entschieden wurde, ob dicke oder dünne Jacke, Stirnband oder Mütze, Handschuhe oder nicht, machten sich die drei auf zum Startgelände. Dort kam dann die große Überraschung: Der Halbmarathon ist wegen Lawinengefahr und Sturm nicht möglich, alle laufen den 12km-Lauf mit "nur" 260 statt 800 Höhenmetern.
Die ersten Laufmeter waren eher ein Schlangestehen, denn ein Laufen. Dank Garmin von Uwe, wusste dass Eisbein, dass sie auf den ersten Metern die Wahnsinnsgeschwindigkeit von immerhin 18 min/km erreicht hatten. Wegen überhöhter Geschwindigkeit drohten die drei jedenfalls nicht aus der Laufstrecke zu driften... Aber nach und nach entzerrte sich das Läuferfeld und man konnte dann doch die eigene Geschwindigkeit finden. Glücklicherweise konnte man sich wunderbar auf die Strecke und ihre vielen Unwägbarkeiten wegen Tiefschnee konzentrieren, denn die Landschaft hatte in keiner Weise abgelenkt - sie war nämlich nicht zu sehen. Außer weiß unter den Füßen und weiß um einen herum, war im Grunde nichts zu sehen. Noch weniger gab es zu sehen, als den beiden Brille tragenden Schneeglöckchen, diese beschlug und der Lauf sich zu einer Art Blindflug entwickelte - wobei zum Glück niemand wirklich geflogen ist! Nachdem es eine ganze Zeit erstmal ordentlich bergauf ging, konnten die drei dann über eine Skipiste bergab rollen und nach ca. 10 km langsam wieder gen Engelberg einfliegen, wo ein ambitionierter Sprecher jeden einzelnen Läufer persönlich begrüßte und beglückwünschte.
Aber trotz widriger Umstände, verkürzter Laufstrecke und starkem Schneefall hat es Spaß gemacht; und wer weiß, vielleicht ist das Wetter am 19. Februar 2011 besser und die drei sehen dann, wo sie vor einem Jahr lang gelaufen sind.
Und wenn es nicht zu warm wird, ist das Eisbein noch immer gefroren und die Schneeglöckchen lassen die Köpfe nicht hängen.
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