Was im letzten Jahr noch mehr ein traumhafter Gedanke war, ist bei den Glocks in diesem Jahr zu einem denkwürdigen Traum geworden: der Aletsch-Halbmarathon.
Nachdem wir am Samstag mit unserem Käfer über den Grimselpass gefahren sind, und dort bei frostigen Temperaturen und dichten Wolken ein Aufwärmpäuschen eingelegt haben, hat uns das Goms mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen begrüßt. Am Abend gab's statt Pasta Rösti und dann ab in's Bett und vom schönen Lauf geträumt.
Sonntag, 28. Juni, 6.00 h strahlt der Himmel in seinem schönsten blau und die Sonne lässt die schneebedeckten Berge in der Ferne glänzen. Da gibt es nur eins: per Seilbahn hoch zur Bettmeralp, dem Start auf 1950 m Höhe. Da sind wir leider nicht allein ... Fast alle 1800 gemeldeten Läufer haben sich wohl zur gleichen Zeit hier verabredet. Einen Vorteil hat's: man kann in der Gondel nicht umfallen.
In der Bergstation dann lustiges Gewusele, aber ohne jede Hektik. Die Marathonmesse besteht aus einem großen Tisch mit ein paar unterschiedlichen Trinkgurten, diversen Power-Riegeln und einem Stand des Hauptsponsors Adidas. Draußen schmieren alle nochmal, mal Sonnencreme, mal Sportgel, der Moderator mahnt alle fünf Minuten in vier Sprachen auf der Strecke genug zu trinken.
Dank der Aufteilung in 6 (in Worten: sechs!) Startblocks, die mit einem Abstand von 5 Minuten starten, gibt es kein Gedrängele und der Start ist alles andere als hektisch. Andreas startet bei den "gelben" fünf Minuten vor mir, der "orangen" Gruppe. Bei 18 °C im Schatten und gefühlten 28 °C in der Sonne geht's erst ein Stück durch's Dorf, wo die Frühstücksgäste in den diversen Cafès die Läufer engagiert anfeuern. Dann schon nach 300 Metern ab in die wunderbare Landschaft, über Stock und Stein, Wiesen und durch Wald, vorbei an einem Alphornbläser,
einem Akkordeonspieler und immer wieder Wanderern, die es gar nicht glauben können, dass es Menschen gibt die "ihre" Strecke rennen.
Dann nach 15 km der erste Blick auf den Aletschgletscher.
Da muss man einfach erstmal stoppen und staunen. Dann immer auf dem Bettmergrad lang, der immer wieder den Blick auf den Aletsch frei gibt.
Allerdings hat man auch schon das Ziel in 2700 m Höhe deutlich vor sich: das Bettmerhorn. Dieser Blick offenbart allerdings auch, wie weit es noch in die Höhe geht. Die bunte Schlange von Läufern lässt keine Illusion aufkommen: da müssen wir hoch!
Dank fleißiger Helfer müssen wir nicht durch Schneefelder laufen, aber der geräumte Schnee am Rand bietet Platz, mit Steinen Motivationssprüche zu schreiben.
Und dann das 21km-Schild; Andreas schafft es noch, diese letzten Meter zu laufen, Ich kann mich nicht mehr überwinden, vom Gehen auf's Laufen umzuschalten. Außerdem nimmt mir der Rührungskloß im Hals wieder die Luft und ein paar Freudentränen fließen auch als ich Andreas im Ziel entdecke. Das mit dem schönen Zielfoto gibt mal wieder nix, weil ich am Heulen bin....
Kaputt , aber überglücklich liegen wir uns in den Armen und sind uns gleich sicher: nächstes Jahr wieder!
Mittwoch, Juli 08, 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Das macht ja wirklich Lust mal dabei zu sein.
wow was für geile Fotos vor dem Aletsch!!! Nur für das - und für das tolle Laufshirt lohnt sich das dreifach !!!!! Glückwunsch von Biggi
Kommentar veröffentlichen